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Der Himmel dunkelt

Lebensbilder des Tübinger Vogtes Conrad Breuning um 1500

Tübingen um 1500

Jed­er Tübinger ken­nt sein Por­trait, auch wenn er nicht weiß, wer ihn da vom Rathaus herunter anblickt. In der Galerie berühmter Tübinger, wie dem Ver­leger von Cot­ta und Lud­wig Uhland, macht Con­rad Bre­un­ings Bild­nis auf der linken Seite der Sgraf­fi­to-geschmück­ten Fas­sade den Anfang.

Bei Con­rad Bre­un­ing, Vogt von Tübin­gen, Mit­glied der Kan­zlei in Stuttgart und des Land­tags, Rat und geheimer Schreiber des Her­zogs, laufen viele Fäden des Her­zog­tums Würt­tem­berg zusam­men.

Das Land sucht eine neue poli­tis­che Ord­nung, in der neben Adel und Klerus auch die Bürg­er und Kau­fleute der Städte Ein­fluss auf wichtige Entschei­dun­gen nehmen wollen.

Während der Ver­hand­lun­gen des Tübinger Ver­trages ver­ste­ht es Bre­un­ing, die Kräfte des bürg­er­lichen Lan­des zu vere­inen und mit diplo­ma­tis­ch­er Hand Verän­derun­gen einzuleit­en. Die ver­traglich vere­in­barte poli­tis­che Teil­habe und die juris­tis­che Regelung viel­er Tatbestände und der Gerichts­barkeit sind für ihn unverzicht­bare Pfeil­er eines Miteinan­der von Mächti­gen und Unter­ta­nen.

Der despo­tis­che Her­zog Ulrich geht nur wider­willig und aus Geld­not auf die Vere­in­barun­gen ein. Bei näch­ster Gele­gen­heit will er sich den wirkungsvollen Trägern des Land­tages entledi­gen. Er klagt sie des Hochver­rats an. Nun wird sich zeigen, ob die Jus­tiz tat­säch­lich unab­hängig han­deln und urteilen kann.

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