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Dialogisches Leben

„Wo man um Ursprung und Ziel weiß, da gibt es kein Getriebe: Man ist von einem Sinn getra­gen, den man nicht ersin­nen kön­nte; aber man empfängt ihn nicht, um ihn zu for­mulieren, son­dern um ihn zu leben; und gelebt wird er in der furcht­baren und her­rlichen Entschei­dungs­fülle des Augen­blicks.“ (Mar­tin Buber).

Das Leben dial­o­gisch zu „lesen“ und dial­o­gisch denken zu ler­nen – wirk­lich zu ver­ste­hen, darum geht es dem dial­o­gis­chen Leben ist. Es ist nicht eines, in dem man beson­ders viel mit Men­schen zu tun hat, son­dern eines, in dem man mit den Men­schen, mit denen man zu tun hat, wirk­lich zu tun hat. Dreier­lei Dia­log sind zu unter­schei­den: den echt­en gere­de­ten oder geschwiege­nen, wo jed­er den anderen wirk­lich meint; den tech­nis­chen, der lediglich von der Not­durft der sach­lichen Ver­ständi­gung eingegeben ist; und den dial­o­gisch verklei­de­ten Monolog, in dem zwei oder mehrere im Raum zusam­mengekommene Men­schen auf wun­der­lich ver­schlun­genen Umwe­gen jed­er mit sich selb­st redet. Nur im ersten Fall ist der zeitliche Augen­blick erfüllt mit Wirk­lichkeit schlechthin. Nur da ist entsch­iedenes Leben und der Boden echter Begeg­nung und Mit-Seins.